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Juerg Site Admin
Anmeldungsdatum: 27.02.2005 Beiträge: 4545 Wohnort: Oberengstringen
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Verfasst am: So 19 Jun 2011, 14:46 Titel: |
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Wenn's wirklich ein Alterungsproblem des i211 gewesen sein sollte, dann müsstest Du das beim Zusammenbau aufgrund des aufgequollenen Treibstoffes schon gesehen haben.
Dass der Treibsatz nachher mehrere Versuche brauchte deutet zwar schon in diese Richtung, kann aber auch mit der Verschmutzung zu tun haben.
Wie hast Du ihn denn vorbereitet und welche Zündtechnik hast Du wie eingebaut?
Schöner Video, welche Kamera?
Viele Grüsse
Jürg
_________________ http://www.SpacetecRocketry.com |
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Rolli
Anmeldungsdatum: 07.03.2005 Beiträge: 666 Wohnort: D-38820 Halberstadt
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Verfasst am: Mo 20 Jun 2011, 0:56 Titel: |
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Zitat: | Wenn's wirklich ein Alterungsproblem des i211 gewesen sein sollte, dann müsstest Du das beim Zusammenbau aufgrund des aufgequollenen Treibstoffes schon gesehen haben.
| Das ist richtig, habe es aber als Mangel an Erfahrung nicht erkannt.
Die Grains waren aufgequollen und ließen sich nur mit Gewalt in den Liner schieben.
Das war mir schon unheimlig, aber ich habe das nicht in Verbindung mit schlechtem Zündverhalten gebracht.
Nun ja, aus Erfahrung lernt man ja bekannter Weise...
Habe einen ganz normalen Zünder (den mit den gelben Drähten) verwendet, und mit dem Atlas-Timer 1sek nach Brennschluss des K1100 gezündet.
Im Nachhinein war der Zünder abgebrannt und alles hat technisch wie geplant funktioniert.
Grüße, Rolli
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Juerg Site Admin
Anmeldungsdatum: 27.02.2005 Beiträge: 4545 Wohnort: Oberengstringen
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Verfasst am: Mi 22 Jun 2011, 11:13 Titel: |
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Ok, so wie das tönt hast Du den Zünder nicht festgemacht. Solltest Du aber!
Unter der Beschleunigung der Erststufe kann es Dir sonst den Zünder zurückschieben.
Kaum verantwortlich für die Fehlzündung, aber das könnte sonstwie zu Problemen führen.
Ich klebe in der Bohrung der Front Seal Disk ein Stück Faden fest (das geht mit einem schmalen streifen Scotch Klebeband), an welchem ich den Kopf des Zünders festbinde.
Der Treibsatz muss auf der Rampe (bzw. neben der Rampe zusammengebaut werden, aber so kann der Zünder unter Beschleunigung nicht zurückrutschen.
Und dann wäre es sicher nicht verkehrt, einen kleinen Schnitz (3*3*30mm) Blue Thunder Treibstoff mit einem dünnen Draht direkt am Zünder zu befestigen, das beschleunigt die Zündung erheblich.
Viele Grüsse
Jürg
_________________ http://www.SpacetecRocketry.com |
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Rolli
Anmeldungsdatum: 07.03.2005 Beiträge: 666 Wohnort: D-38820 Halberstadt
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Verfasst am: Di 28 Jun 2011, 9:11 Titel: |
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Hi Juerg,
alles richtig was Du schreibst, aber ein Herausrutschen des Zünders ist schon daher nicht möglich gewesen, weil die rote Kappe auf der Düse auf die erste Stufe aufsetzt.
Im Übrigen wurden direkt neben der Rampe die Stufen zusammengebaut sowie die Zünder eingesetzt!
Später hatte ich den Motor in meinem Rocketman eingebaut, ausgerüstet so wie Du es sagst mit darangebundenen "Schnitz" - hatte auch nichts gebracht. Erst nach 5 Zündversuchen mit einem Hochstromzünder von Stefan ließ sich der I211 mit anfänglichen blubbern dazu bewegen, doch noch abzuheben.
Ich denke, dass ich alles richtig gemacht, aber einfach nur Pech mit dem Motor hatte.
Grüße, Rolli
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Andreas Müller
Anmeldungsdatum: 28.02.2005 Beiträge: 2493 Wohnort: Altendorf
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Verfasst am: Di 28 Jun 2011, 10:19 Titel: |
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Beim ersten L2-Versuch von Luki hatten wir ein weiteres Problem, welches in diesem Fall wahrscheinlich auch nicht alleinige Ursache war, aber vielleicht einen Beitrag geleistet hat. Bei Luki's erstem Start mit einem ziemlich alten J420 (noch nicht aufgequollen, aber möglicherweise nicht mehr ganz so zündfreudig), kam der Motor erst nach einer kleinen Ewigkeit auf Druck. Die war immerhin lang genug, dass das Delay schon lange gebrannt hat und daher der Drogue zu früh kam. Der Öffnungsschock hat dann auch gleich den Hauptschirm ausgeworfen.
Was war die Ursache? Der I211 verwendet den Seal-Disk, wie auch der J420. Steckt man den Zünder bis zum Anschlag in den Motor, befindet sich ein erheblicher Teil des Zünders im Loch des Seal-Disk und darüber, und nur noch ein kleiner Teil davon in unmittelbarer Nähe des obersten Grains. Wir haben auch schon bebachtet, dass bei einem FirstFire nicht das ganze Pyrogen abgebrannt ist (zum Beispiel bei einem Fehlerstart der kleinen Atlas-Centaur in St. Luc). Der Seal-Disk kann das Problem noch erschweren (Wärmekapazität).
Folgerung: Zünder bis zum Anschlag reinschieben, dann aber wieder 1cm rausziehen.
Übrigens glaube ich nicht, dass der Zünder in Deinem Fall rausgerutscht ist. Da ist ja noch die kleine rote Kappe, die den Zünder hält (die war ja noch dran), und die Harpoon beschleunigt ja nicht so gewaltig (10g?). Und der Zünder ist ja nicht ganz allein, er befindet sich ja im Inneren der Bohrung der Grains. Selbst wenn der Draht unter der "Last" der Beschleunigung nachgeben sollte, könnte er sich nur bis zur Wand der Bohrung durchbiegen, dies würde das dazu führen, dass das der Kopf des Zünders eher besser an den Grains anliegt, was wiederum die Zündung begüngstigen würde. Es würde also im schlimmsten Fall nicht mehr das oberste Grain angezündet sondern, vielleicht das zweitoberste, vollen Schub hättest Du also vielleicht etwas später, was bei einer Oberstufe aber nicht problematisch ist. Natürlich wird Rausrutschen zu einem Problem bei grösseren Beschleunigungen, da hat Jürg sicher recht.
Daher: wenn wie Du schreibst nicht einmal ein BT-Schnipsel den Motor anzündet, hat man auch mit jeder anderen Zündtechnik ein Problem (da hätte auch ein CTI das gleiche Problem). Wie ich mir von Luki haben sagen lassen müssen: für so kritische Projekte verwendet man nur beste Materialien. Oder in seinem Tonfall: "Was fällt Dir eigentlich ein, mir für meinen L2-Zertifizierungsflug so einen sch****alten Motor zu geben!". Daher als Empfehlung für den nächsten Flug: neue Reloads kaufen und für die Oberstufe einen Termit-Zünder verwenden. Für ein Projekt wie die Harpoon ist nur das beste gut genug.
Freut mich übrigens zu hören, dass der Atlas-Timer seine Arbeit wie vorgesehen geleistet hat
_________________ ARGOS #56, TRA #10169, L3 TAP |
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Andi Wirth
Anmeldungsdatum: 27.02.2005 Beiträge: 1317 Wohnort: Sirnach TG
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Verfasst am: Di 28 Jun 2011, 12:23 Titel: |
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Andreas Müller hat folgendes geschrieben: | Folgerung: Zünder bis zum Anschlag reinschieben, dann aber wieder 1cm rausziehen. |
Meine Methode: Ich biege Zünderspitze direkt hinter dem Pyrogen um 180° ab, dann bin ich in jedem Falle sicher, dass sie im Bereich des vordersten Grains liegt.
Einziger Nachteil: Das Herausziehen wird schwierig ...
Bei hohen Beschleunigungen halte ich es für durchaus möglich, dass der Zünderdraht S-förmig gebogen wird und die Spitze damit weit zurückfällt. Eine dünne Balsaleiste (2•2mm) oder ein Trinkhalm (–> Hagelrakete) könnten da helfen. Aber bei weniger als 10g halte ich das für unwahrscheinlich.
_________________ Das Leben an sich ist lebensgefährlich und endet unweigerlich mit dem Tod. Es sollte verboten werden. |
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Rolli
Anmeldungsdatum: 07.03.2005 Beiträge: 666 Wohnort: D-38820 Halberstadt
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Verfasst am: Mi 29 Jun 2011, 0:43 Titel: |
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He, he, Zitat: | oder ein Trinkhalm | finde ich eine gute Idee
Da muss man erst mal darauf kommen.
Zitat: | aher: wenn wie Du schreibst nicht einmal ein BT-Schnipsel den Motor anzündet, hat man auch mit jeder anderen Zündtechnik ein Problem (da hätte auch ein CTI das gleiche Problem). | Sage ich doch! Aber Recht hast Du, im Zweifelsfall nur neue, gute Materialien verwenden. Das ist es, was man in erster Linie bei einem zweistufigen Flug beachten soll. Und dann alle hier geschilderten Erfahrungen, dann klappts auch!
Ciao, Rolli
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Andi Wirth
Anmeldungsdatum: 27.02.2005 Beiträge: 1317 Wohnort: Sirnach TG
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Verfasst am: Mi 29 Jun 2011, 12:05 Titel: |
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Rolli hat folgendes geschrieben: | Zitat: | oder ein Trinkhalm | finde ich eine gute Idee
Da muss man erst mal darauf kommen. |
Habe ich Jürg abgeguckt. Ob er sie auch von jemand anderem hat oder ob das auf seinem Mist gewachsen ist, weiss ich nicht.
_________________ Das Leben an sich ist lebensgefährlich und endet unweigerlich mit dem Tod. Es sollte verboten werden. |
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mgaertne
Anmeldungsdatum: 08.08.2006 Beiträge: 176 Wohnort: Darmstadt
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Verfasst am: Mi 29 Jun 2011, 19:39 Titel: |
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Ich habe für meine zweite Stufe einen Shashlik-Spieß aus Holz genommen...
Mathias
Andi Wirth hat folgendes geschrieben: | Rolli hat folgendes geschrieben: | Zitat: | oder ein Trinkhalm | finde ich eine gute Idee
Da muss man erst mal darauf kommen. |
Habe ich Jürg abgeguckt. Ob er sie auch von jemand anderem hat oder ob das auf seinem Mist gewachsen ist, weiss ich nicht. |
_________________ My name is Mathias, L3 (TRA# 10915), T2, AGM e.V., Tripoli Germany (Prefect #123)
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You can't always win but you sure should try |
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Rolli
Anmeldungsdatum: 07.03.2005 Beiträge: 666 Wohnort: D-38820 Halberstadt
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Dany Flury
Anmeldungsdatum: 27.02.2005 Beiträge: 574 Wohnort: CH-Fislisbach
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Verfasst am: Fr 01 Jul 2011, 0:08 Titel: |
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Sehr, sehr schön, supi gemacht !
_________________ Fly High & Recover Save
En Gruess, Dany Flury (ARGOS WebMaster & Ariane 4 Team, Schweiz) |
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Andreas Müller
Anmeldungsdatum: 28.02.2005 Beiträge: 2493 Wohnort: Altendorf
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Verfasst am: Fr 01 Jul 2011, 11:45 Titel: |
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Wie sieht eigentlich Dein Deployment Bag genau aus?
_________________ ARGOS #56, TRA #10169, L3 TAP |
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Rolli
Anmeldungsdatum: 07.03.2005 Beiträge: 666 Wohnort: D-38820 Halberstadt
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Verfasst am: Fr 01 Jul 2011, 19:51 Titel: |
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Zitat: | Wie sieht eigentlich Dein Deployment Bag genau aus? | Nun, ich habe den Bag aus Nomex-Tuch genäht, mit einer Inneneinlage aus einem Spezialstoff, Name weiß ich nicht mehr, aber extrem rutschig und läst sich dadurch nur schwer nähen.
Hatte mir vor einem Jahr Roman empfohlen.
Der Bag ist ganz einfach. Im Durchmesser etwas kleiner als der Innendurchmesser der Spitze.
Das Schockband, (2/3) liegt zusammengefaltet am Boden, dann kommen die Leinen ebenfalls unten und dann stopfe ich nach und nach den Main hinein.
An der Spitze ist der Pilotschirm befestigt, welcher dann ganz oben liegt.
Es ist dann noch soviel Bag übrig, dass ich oben die Bagwände zusammenfalten kann und dann die Spitze samt Bag auf die Rakete schiebe. Das Ende des Schockbandes (mit Tape umwickelt) ragt natürlich aus dem Bag heraus und kann dann mit der Oberstufe verbunden werden.
Schade, dass ich keine Bilder davon habe.
Ich habe auch Nähversuche nach Vorbildern gemacht, da hat aber alles nicht reingepasst, deswegen die einfache Stopfvariante.
Hat den Vorteil, wenn der Bag frei ist quillt fast alles von allein heraus.
Grüße, Rolli
P.S. dies mal habe ich ihn auch richtig herum am Schockband befestigt
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Rolli
Anmeldungsdatum: 07.03.2005 Beiträge: 666 Wohnort: D-38820 Halberstadt
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