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SRM 2011
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Andreas Müller



Anmeldungsdatum: 28.02.2005
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BeitragVerfasst am: Fr 01 Jul 2011, 20:38    Titel: SRM 2011 Antworten mit Zitat

Anfangs September, am Wochenende vom 9.-11. September 2011, also kurz vor dem ALRS, führt Tripoli Spanien mit Präfekt Jose Luis Cortijos wieder das alljährliche Spanish Rocketry Meeting SRM durch. Jacqueline und ich werden dort sein, wir werden voraussichtlich die dank abnehmbaren Flossen sehr gut transportierbare Rosa Canina auf einem K550 starten. Falls sonst noch jemand kommen will, hier alle Informationen: http://www.tripoli-spain.org/tripoli/srm06/srm.htm.
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Dany Flury



Anmeldungsdatum: 27.02.2005
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BeitragVerfasst am: Fr 01 Jul 2011, 21:40    Titel: Antworten mit Zitat

Transport per Flugzeug oder Auto ?
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Fly High & Recover Save
En Gruess, Dany Flury (ARGOS WebMaster & Ariane 4 Team, Schweiz)
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Andreas Müller



Anmeldungsdatum: 28.02.2005
Beiträge: 2493
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BeitragVerfasst am: Do 08 Sep 2011, 19:40    Titel: Antworten mit Zitat

Die Rakete ist schon seit dem MIR in Barcelona, samt Motor und Zündern. Der neue Schirm (2m, mit iPowerrocket-Schnittmuster genäht) ist gepackt, das wenige Werkzeug, welches ich für die Rosa Canina brauche, ist bereitgelegt, Batterie und Kabelbinder ist das einzige Verbrauchsmaterial, und der Koffer ist fast schon fertig gepackt. Flug ist gebucht, Auto reserviert, Hotel auch. Kameraakkus sind geladen. Morgen Nachmittag geht unser Flug nach Barcelona, wir werden anschliessend noch bis Donnerstag in Barcelona bleiben. Falls wir vorher irgendwo auf einen WLAN-Hotspot treffen, werden wir ein paar Updates posten...
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Andreas Müller



Anmeldungsdatum: 28.02.2005
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BeitragVerfasst am: Do 08 Sep 2011, 20:04    Titel: Antworten mit Zitat

Fast hätte ich's vergessen. Mein iPhone hat eben noch die Flightcard gedruckt. Es hat bei beim Aufrufen des Druckdialoges einen Drucker namens "Cernier Kosmodrome" gefunden. Vor zwei Wochen hiess der noch KSC: Kaltbrunn Space Center. Erreichbar über ein offenes WLAN namens ARGOS. Der Drucker wird übrigens auch am ALRS sein. iPhone-User werden dort ihre Flightcards drucken können...
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Ramon Huser



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BeitragVerfasst am: Do 08 Sep 2011, 21:57    Titel: Antworten mit Zitat

Die nächste Ausbaustufe wäre dann der Foto Upload auf den Feld-Server per Eye-Fi Karte. Cool
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Die ARGOS auf Facebook
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Andreas Müller



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BeitragVerfasst am: Fr 09 Sep 2011, 0:54    Titel: Antworten mit Zitat

Ramon Huser hat folgendes geschrieben:
Die nächste Ausbaustufe wäre dann der Foto Upload auf den Feld-Server per Eye-Fi Karte. Cool

Du wirst lachen, aber ich habe tatsächlich versucht, die alte Webcam, die mal in Bosco Gurin in der Bergstation stand und dort die Wetterfilme aufgenommen hat, auch mit diesem Server zu verbinden. Die hätte dann einen Zeitraffer-Film des Flugtages gemacht: den ganzen Flugtag in einer Viertelstunde, und jede schwarze Rauchwolke von Alessio ist drauf. Leider funktionierte die Kamera nicht mehr, so dass ich dies vorläufig auf Eis legen musste. Aber der Gumstix hat einen speziellen Kamera-Connector Twisted Evil

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Andreas Müller



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BeitragVerfasst am: Mo 12 Sep 2011, 13:44    Titel: Antworten mit Zitat

Wir sind soeben wieder aus der WiFi-freien Zone aufgetaucht, und in Barcelona eingetroffen. Ein paar Highlights (Bilder etc. kommen später) vom Familientreffen der spanischen Raketenfamilie: Rosa Canina auf K550W auf 1718m (leider wieder mit einem Deployment Problem, die Spitze ist einfach zu schwer, aber der neue Schirm sah ganz toll aus), Daten konnten anschliessend direkt ins iPhone gelesen werden. Ein wunderschönes zweistufiges Projekt Joaquim Gaya (79 jährig!), mit einem K1100 in der ersten Stufe, super Stufentrennung und Zündung der zweiten Stufe. Eine sehr detailreiche Taurus von Jose Luis Sanchez, ebenfalls auf einem K550W. Dazu viel Hitze, 41 Grad im Schatten, und ein hervorragendes Dinner am Samstag Abend. Spannende Gespräche mit Raketenkollegen aus Italien (Stefano), Frankreich (Pascal und Olivier) und natürlich Spanien. Trocken war es auch, aber Rosa Canina ist genau 1m vom einzigen Tümpel weit und breit gelandet, der Schirm auf der anderen Seite des Tümpels, so dass ich die Spitze durch's Wasser ziehen musste, um sie zu bergen. So, das reicht für's erste, jetzt folgt das Kulturprogramm. Punkt 1: Esskultur Twisted Evil
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Andreas Müller



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BeitragVerfasst am: Mo 12 Sep 2011, 22:00    Titel: Antworten mit Zitat

Swiss Flug LX1956 brachte uns am Freitag etwa um sieben Uhr abends nach Barcelona. Am Ende des nicht enden wollenden Terminals 1 fanden wir die Europcar Autovermietung, wo wir unser von zu Hause aus bestelltes Auto in Empfang nehmen konnten. Dank Jose Luis Cortijos' eindeutigen Anweisungen fanden wir sofort die richtige Route nach Alcolea, wo Tripoli Spain den Startplatz für SRM hat. Was wir allerdings nicht bedacht haben: Zwischen 2000 und 2100 waren wir natürlich gerade im grösten Feierabendverkehr, Feierabend ist in Spanien wegen der Siesta etwas später. Wir haben es auch nicht geschafft, rechtzeitig für das Nachtessen 2130 in Alcolea zu sein, erst 2230 konnten wir uns zu den anderen Rocketeers setzen, wo wir herzlich empfangen wurden. Das Hotel war übrigens einfach zu finden: einfach der Hauptstrasse nach, bis es links auftaucht. Alcolea ist nicht sooo gross Wink. Trotzdem, wer am SRM teilnehmen will, sollte ab Airport Barcelona etwa 2-2.5h Fahrzeit einrechnen.
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Andreas Müller



Anmeldungsdatum: 28.02.2005
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BeitragVerfasst am: Mo 12 Sep 2011, 22:23    Titel: Antworten mit Zitat

Vom Samstag haben wir nur ganz wenige Photos. Zum einen wollte ich die Rosa Canina fliegen, und die musste noch gepreppt werden. Den Luxus, am Vorabend etwas vorbereiten zu können, hatte ich diesmal nicht. Jose Luis hatte die Rakete ja schon vom MIR mitgenommen, und im Materialcontainer von Tripoli-Spain eingelagert. Das wenige notwendige Werkzeug zum Preppen hatte ich im Koffer mitgenommen, Reload, Zünder und Schwarzpulver waren ebenfalls bereits nach dem MIR mitgereist.

Zum zweiten wurde die ausländische "Prominenz" natürlich auch zu Ehrenämtern verpflichtet: Stefano Figini und ich amteten als Mitglieder einer dreiköpfigen Jury, welche in zwei Wettbewerben für Kinder und grosse Kinder (Rocketeers) durchgeführt wurden: einem Egg Lofter Wettbewerb und einem Höhenwettbewerb. Leider überlebten nur drei Eier die vielen Landeversuche unbeschadet, dar trockene Boden ist pickelhart. Viele Egg Lofter gingen trotz nur geringem Wind sofort in Cruise Missile Mode, mein Verdacht ist, dass dies Weko-Motoren waren, die möglicherweise einen deutlich geringeren Startpeak haben als die Estes Motoren.

Im Höhenwettbewerb traten einige 18mm Minimum Diameter Modell an, die auf C-Motoren über 400m hoch flogen, gesehen hat man sie fast nicht, aber bis auf eines wurden alle wieder gefunden. Die Höhe wurde übrigens mit kleinen Altimeter One gemessen, welche die Flugtagorganisation zu diesem Zweck abgegeben hatte. Alles in allem waren beide Wettbewerbe für alle Beteiligten ein grosser Spass.

Dazwischen kam ich dann auch dazu, die Rosa Canina startklar zu machen. Leider hatte ich das Shear-Pin Material zu Hause gelassen, und Stefano hatte nur die ganz dünnen Pins (1.5mm), die für die schwere Spitze der Rosa Canina zu leicht sind. Aber die (alten) Löcher für die 1.5mm Shear Pins sind verstopft, so dass ich einen Bohrer suche musste, aber nicht finden konnte, am Schluss behalf ich mir damit, möglichst viel aus den Löchern herauszukratzen, optimal war das natürlich nicht.

Geflogen ist die Rosa Canina sehr schön, allerdings konnten die dünnen Shear Pins die schwere Spitze natürlich wieder nicht halten, der Hauptschirm kam daher schon am Scheitel, auf 1718m. Das gab uns etwas länger den Genuss des Anblicks des neuen, von iPowerRocket designten 2m Schirmes. Und mir die Gelegenheit, die nähere Umgebung des Startplatzes etwas zu erwandern. Der Startplatz liegt auf einem Tafelberg, und ist entsprechend trocken. Am Fusse des Tafelberges liegt das Städtchen Alcolea, und es gibt genügend Wasser für grüne Felder, sogar Reis wird in der Gegend angebaut. Trotzdem war ich einigermassen überrascht, die Rosa Canina im Schilf am Ufer eines kleinen Tümpels zu finden. Ein Meter weiter, und die Elektronik wäre nass geworden. Bei der Bergung half mit Albert Garrell (10), der auch in der Egg Lofter Competition mitgemacht hat. Zum Andenken hat er jetzt neu eine Düse eines K550 in seiner Sammlung Wink



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 Beschreibung:
Das SRM-Gelände ist sehr trocken
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SRM 2011 Flight Line
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 Beschreibung:
Rosa Canina startklar
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Andreas Müller



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BeitragVerfasst am: Mo 12 Sep 2011, 22:40    Titel: Antworten mit Zitat

Am Sonntag flog Olivier Labrevoir aus Frankreich seine Raptor auf einem 54mm J, und die mitfliegende Video-Kamera nahm ein schönes Video auf. Ich habe daraus nur zwei Bilder herausgepickt. Auf dem einen sieht man das Städtchen Alcolea, den grossen Kreisel, und wenn man die Örtlichkeiten kennt, kann man sogar das Hotel identifizieren. Auf dem anderen Bild sieht man wie Alcolea am Fusse eines Tafelberges liegt, der natürlich von unten (Jacqueline's iPhone-Photo) viel imposanter aussieht. Rechts unten in dem Ausschnitt kann man sogar den Material-Container von Tripoli-Spain erkennen (einer der weissen Punkte Twisted Evil).


alcolea.jpg
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Rolli



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Beiträge: 666
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BeitragVerfasst am: Di 13 Sep 2011, 0:27    Titel: Antworten mit Zitat

Heh Andreas,

tolle Bilder, klasse! Halte uns weiterhin auf dem Laufenden!

Viele Grüße, Rolli
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Andreas Müller



Anmeldungsdatum: 28.02.2005
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BeitragVerfasst am: Mi 14 Sep 2011, 23:53    Titel: Antworten mit Zitat

Wer den SRM besucht, und ein paar Tage entbehren kann, sollte sich die Gelegenheit eines Besuches von Barcelona nicht entgehen lassen. Für uns jedenfalls gehören die Eindrücke aus dieser faszinierenden Stadt ebenso zu SRM2011 wie Raketen, Reloads und spanische Rocketeers.

Barcelona ist das Zentrum des Modernisme, einer Strömung in der Architektur, die gegen Ende des 19. Jhdt grosse Bedeutung erlangte, und um 1910 bereits wieder abebbte. Seine berümtesten Vertreter, Antoni Gaudi und Domenech i Montaner, strebten an, natürliche, harmonische Formen zu verwenden, und damit eine neue Architektur zu schaffen, die nicht ihre Wurzeln in der griechischen oder römischen Architektur hatten. Weder Griechen noch Römer waren schliesslich Katalanen. Warum soll die Architektur in einer Zeit des erstarkenden Nationalismus nicht auch ein katalanisches Nationalgefühl vermitteln?

Der architektonischen Handschrift des Modernisme begegnet man in Barcelona auf Schritt und Tritt, und wenn es nur die Auswahl einer modernistischen Schrift für eine Restaurant-Speisekarte ist. Zu den berühmtesten Werken von Gaudi gehört die Casa Mila, von den Einheimischen auch La Pedrera (der Steinbruch) genannt, ein Gebäude mit äusserst ungewöhnlichen Formen. Nicht nur die Fassade ist speziell, auch das Innere ist oft asymmetrisch, man sagt, der Bauherr wäre mit dem Resultate nicht in allen Teilen glücklich gewesen, konventionelle Möbel passen einfach nicht so gut in ein "schiefes" Zimmer.

Gaudis Hauptwerk, "La Sagrada Familia" ist eine Kathedrale, die ausschliesslich aus Spenden finanziert werden sollte. Ursprünglich als gothische Kathedrale begonnen, übernahm Gaudi kurz nach Baubeginn die Leitung, und wandte sich immer mehr ausschliesslich diesem Projekt zu. Ab 1911 arbeitete er überhaupt nur noch dafür, er nahm sogar auf der Baustelle Wohnsitz, er wohnte bis zu seinem Tod in der Krypta der unvollendeten Kathedrale. Von ihm fertig gestaltet wurde nur die Ostfassade, von der ich zwei Bilder anhänge. Man sieht an den Baukränen, dass auch heute noch, oder wieder, an La Sagrada Familia gebaut wird. Wie bei mittelalterlichen Kathedralenbauten dauert es wohl noch eine Weile, bis sie fertig wird. Gaudi selbst rechnete mit 200 Jahren für die Fertigstellung. In diesem Lichte ist das Angepeilte Datum der Vollendung im Jahre 2025 geradezu rekordverdächtig.

Für mich besonders interessante: Gaudi erfand eine Konstruktion, die ohne die Streben auskam, die in gothischen Kathedralen für die Stabilität sorgen. Natürlich wissen wir heute, wie wir eine solche Struktur aufbauen können, und jeder Bauingenieur beherrscht auch Computer-Programme, die die Methode der finiten Elemente implementieren, um solche Konstruktionen zu rechnen. Die mathematischen und physikalischen Prinzipien wahren natürlich auch schon Gaudi bekannt, aber wie setzt man diese ohne Computer um? Mit einem analogen Modell: Gaudi baute ein Modell aus Drähten und Gewichten, welche die Lasten darstellten, und liess es fotographieren. Dann drehte er alles um 180 Grad und hatte den Bauplan für seine Gewölbe. Eigentlich ein analoge Finite Element-Methode. Genial.



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 Beschreibung:
Casa Mila
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 Beschreibung:
Die Apostel-Türme auf der Ostseite von La Sagrada Familia, noch von Gaudi selbst gestaltet
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 Beschreibung:
Detail aus dem Lebensbaum aus der Ostfassade der Sagrada Familia
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Andreas Müller



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BeitragVerfasst am: Do 15 Sep 2011, 0:01    Titel: Antworten mit Zitat

Ebenfalls unverkennbar Gaudi, und unübersehbar weltweit berühmt, jedenfalls von Touristen aus aller Welt überflutet, ist der Parc Güell. Eigentlich ein gescheitertes Entwicklungs-Projekt: Gaudis Förderer Güell wollte auf einem Hügel über Barcelna eine Villensiedlung von Gaudi gestalten lassen. Die Vertragsbedingungen waren allerdings dermassen einschränkend, dass kaum jemand ein Grundstück kaufen wollte, so dass von dem Villen quartier nur eine Parkanlage ohne Häuser übrig blieb. Diese hat es natürlich trotzdem in sich, Wege, Brücken, Gallerien alles trägt Gaudis unverkennbare Handschrift der natürlichen, organischen Formen. In der Architektur des Modernisme ebenfalls sehr beliebt: Keramik. Dächer, Brüstungen, Bänke, überall findet man reiche Verzierungen mit Keramik.


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 Beschreibung:
In diesem Bild sind die Säulen schief, nicht die Kamera!
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 Beschreibung:
Eingang zur Halle der 100 Säulen, einer Markthalle für das geplante Villenquartier
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 Beschreibung:
Gallerie im Parc Güell
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BeitragVerfasst am: Do 15 Sep 2011, 0:20    Titel: Antworten mit Zitat

Wer der weichen Formen von Gaudi überdrüssig geworden ist, kann vielleicht mit der etwas strengeren, aber nicht minder von natürlichen Motiven beeinflussten Formensprachen von Domenech i Montaner etwas anfangen. Die goldene Kuppel gehört zum Hospital de la Santa Creu et de Sant Pau, einem Anfang des 20. Jhdt von Montaner gebauten, und bis 2009 als solches genutzten Spital. Neuartig in jeder Beziehung, zeigt sich hier nicht nur die Kreativität Montaners im Bezug auf Formen, sondern er beschritt auch neue Wege in der Organisation, der Hygiene und überhaupt dadurch, dass er versuchte, mit seinem Spitalkonzept die modernsten Strömungen der damaligen Medizin optimal zu unterstützen. Das Spital ist im Moment im Umbau, ein Institut der UN Universität wird dort Einsitz nehmen, so dass man es nur im Rahmen einer Führung besuchen kann. Diese lohnt sich auf jeden Fall.

Montaner's Architektur verwendet symmetrischere, geometrische Formen, aber Verzierungen mit Keramik, insbesondere auch Blumen, verraten ihn. Besonders eindrücklich ist dies im Palau de la Musica Catalan, dem Konzertsaal Katalanischen Chorvereinigung (Orfeo Catalan). Dieser eindrückliche Saal hat eine hervorragende Akustik, und ist tagsüber trotzdem von natürlichem Licht durchflutet. Leider habe ich davon keine Bilder, denn im Palau ist fotographieren verboten. Für den musikalisch interessierten Besucher des SRM lohnt sich der Besuch einer Führung durch den Palau, er bekommt sogar einen Ausschnitt aus Bachs Toccata und Fuge in d-moll auf der vor kurzem wieder zum Erklingen gebrachten Orgel (aus Süddeutschland) des Palau vorgespielt. Damit kann er sich ein Bild von der tollen Akustik dieses Raumes machen.

Zwar nicht von Montaner selbst, aber von einem Mitarbeiter, stammt der Arc de Triomf, der das Eingangstor der Weltausstellung von 1888 bildete. Hier zeigt sich ebenfalls deutlich die symmetrischere Formensprache von Montaners "Schule".

Wer noch mehr vom Modernisme sehen will, soll sich im Kalender das zweite September-Wochenende 2012 schon mal ankreuzen, dann dürfte wieder SRM sein, mit einer Gelegenheit Raketen mit Kultur zu verbinden.



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 Beschreibung:
Arc de Triomf
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 Beschreibung:
Kuppel eines Pavillions des Hospital de la Santa Creu e de Sant Pau
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BeitragVerfasst am: Do 15 Sep 2011, 0:57    Titel: Antworten mit Zitat

Die "alten Steinhaufen" sind nicht jedermanns Sache, doch Barcelona bietet noch mehr. Unter der kundigen Führung von Jose Luis Cortijos, Präfekt von Tripoli Spanien, durften wir auch erfahren, was Barcelona in kulinarischer Hinsicht zu bieten hat. Natürlich findet man Restaurants jeder denkbaren Küche der Welt, so dass auch der heikelste Tourist das finden kann, was er von Mamas Küche gewohnt ist. Doch die katalanische Küche hat ihre eigenen Spezialitäten, die man nicht verpassen sollte. Tippt man Sushi ins iPhone, zeigt es fast sicher hinter der nächsten Strassenecke ein japanisches Restaurant an.

Uns interessierte natürlich, was die katalanische Küche zu bieten hat. Wir wurden wahrlich nicht enttäuscht. So genossen wir Muscheln nur in Dampf gegart, aber trotzdem besonders aromatisch und würzig. Oder eine Meerfrüchte-Paella. Oder heute, sozusagen als Abschiedsessen: Jamon Serrano, den berühmten spanischen Schinken. Dazu Pa amb tomaquet (Brot mit Tomate), Oliven, typisch katalanische Desserts. Im selben Häuserblock, in dem auch Jose Luis wohnt, besuchten wir ein Restaurant, welches vor allem von Einheimischen frequentiert wird. Das Aroma des dort servierten Serrano-Schinkens war von einer Intensität, wie ich sie noch nie erlebt habe. Wahrscheinlich ist es mit dem Serrano-Schinken wie mit dem schweizer Käse: die besten Stücke bleiben im Land! Natürlich haben wir auch noch ein paar Pakete davon als kurzlebige Andenken eingepackt. Was wohl die Sprengstoff-Hunde denken werden, wenn sie am Flughafen an unseren Koffern schnüffeln werden?

Das Restaurant ist auch noch aus einem anderen Grund speziell. Es beherbergt zwei aussergewöhnliche Sammlungen. Die eine ist eine riesige Sammlung von Nationen-Pins von olympischen Spielen. Im hinteren Raum das Restaurants sind mehrere Wände mit dieser Pin-Sammlung bedeckt. Etwas mehr mit Gastronomie hat die grösste Sammlung von Spirituosen zu tun, die ich je gesehen habe. Die Wände zweier hoher Räume sind bis zur Decke von Gestellen verdeckt, auf denen sich unglaubliche Kostbarkeiten stapeln. So ziemlich jede Art von hochprozentigem Getränk ist hier zu finden. Mein vom Beschaffungsproblem für die Whisky-Rakete geschultes Auge konnte hier so ziemlich jeden Namen wieder finden, der sich auch in den Webshops einschlägiger Spiritiosen-Händler findet. Und wer die Limite seiner Kreditkarte genügend erhöht hat, kann sich dort sogar ein Gläschen eines 58-jährigen Dalmore kredenzen. Man kann auch die ganze Flasche kaufen, wenn die Kreditkarten-Limite höher als 30000 € ist!

Damit endet unser Aufenthalt in Barcelona, und damit auch unser Bericht aus dieser faszinierenden Stadt. SRM, das Familientreffen der spanischen Raketenfamilie, ist eine Reise wert. Und Barcelona, elftgrösste Gemeinde der EU, hat so viel zu bieten, dass man wohl jedem SRM noch ein paar Tage als Tourist anhängen kann. Allerdings ist das Touristenleben sehr anstrengend, weshalb ja die meisten Leute nur wenige Wochen im Jahr Ferien haben, damit sie sich bis zu den nächsten Ferien von den Strapazen eines solchen Städtebesuches auch wieder erholen können. Ab morgen abend erholen wir uns also für die Tage nach SRM 2012!

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