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Rainer
Anmeldungsdatum: 13.04.2005 Beiträge: 505 Wohnort: Niederrhein
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Verfasst am: Mo 16 Mai 2005, 9:24 Titel: Frage / Denkanstoß / Ideen erbeten |
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Da ist mal fachlicher Rat gefragt - Problembeschreibung dauert länger...
Allseits bekannte Johannes Haux`s Axt hat Fins, deren Material und Steifigkeit selbst einen Bierkasten und, lt. seinem Foto bei RMB, auch seinen kleinen Windelmann nicht erschüttern konnten.
Blöde Frage von mir: "Muß das sein?"
Flugzeugkonstrukteure ( z.B. der neue A 380 ) legen Wert darauf, daß
die Schwingen sich der Luft `anpassen`um nicht zu brechen.
Ich habe an einigen langweiligen Abenden aus Reststücken eine Rakete zusammengebastelt mit einem 3" BSD Rohr und 3 Fins à la meiner Postrakete vom NRT3 ( siehe Jens Bögel´s Avatar ) von 90 cm. Länge und besagten 78mm Durchmesser. Die Fins sind aus - jetzt kommt´s! - 2 mm Flugzeugsperrholz - verklebt TTW mit Epoxy. Biegt sich " wunderbar" und bricht nicht - na ja, drauf setzen sollte man sich nicht.
Motorisierung - Ihr Schweizer lacht drüber - bei 400 gr. netto :
+ E 9-4 + 3 x C6-0
So... Antworten erwünscht, in erster Linie: sind die Fins von Stärke und Material her Sch..ße ???
IMHO sind fette Sperrholzbretter auch Sch..ße...
Für JEDEN Rat dankbar,
denn das soll meine letzte Rakete sein...
Rainer _________________ .
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L 2 / TRA 11185 - Pref. #128
Wenn der Klügere immer nachgibt, haben wir bald die Diktatur der Dummen |
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Andreas Müller
Anmeldungsdatum: 28.02.2005 Beiträge: 2493 Wohnort: Altendorf
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Verfasst am: Mo 16 Mai 2005, 11:33 Titel: Re: Frage / Denkanstoß / Ideen erbeten |
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Rainer hat folgendes geschrieben: | Flugzeugkonstrukteure ( z.B. der neue A 380 ) legen Wert darauf, daß
die Schwingen sich der Luft `anpassen`um nicht zu brechen. |
Sie legen aber auch grössten Wert darauf, dass mögliche Schwingungen gut gedämpft sind. Und zu weit wollen sie es auch nicht treiben, sonst fliegt die A380 wie die vom Jäger getroffene Ente, deren Schwingen sich ganz bestimmt bestens der Luft anpassen :-(
Für unsere Raketen sind Schwingungsmodi besonders gefährlich, bei den sich der Anstellwinkel verändert, so ist die Rückkopplung besonders effektiv. Dazu zählen zum Beispiel Schwinungen mit einer Knotenlinie quer zur Flugrichtung (Verdrehen der Flossen, Wellen wie bei einer Fahne).
Rainer hat folgendes geschrieben: | sind die Fins von Stärke und Material her Sch..ße ???
IMHO sind fette Sperrholzbretter auch Sch..ße... |
Mindestens ebenso wichtig ist die Form der Fins, denn diese bestimmt, was für Resonanzenfrequenzen vorhanden sind. Weit ausladende schmale Fins sind wesentlich ungünstiger als vielleicht etwas plumper wirkende, trapez- oder deltaförmige Flossen (höhere Resonanzfrequenz durch die kleinere Spannweite, geringere Torsionsschwingungen), die auf möglichst langer Strecke mit dem Rumpf verbunden sind (Dämpfung der oben erwähnten Längswellen). Klar ist die Steifigkeit auch wichtig, sie schiebt die Resonanzen nach oben.
Aber auch das Rohr zwischen den Fins spielt eine Rolle: es gibt Schwingungsmodi, in denen zwei benachbarte Fins wie eine Stimmgabel im Takt schwingen. Besonders verheerend ist dies, wenn diese auch noch nahe bei einer anderen Resonanz der Flossen sind, dann haben wir nämlich zwei gekoppelte schwingende Systeme. Ein interessantes Phänomen dabei: die Energie pendelt im Im Takt der Differenzfrequenz zwischen den Systemen hin und her. Schaum kann hier helfen.
Eine lange, schlanke Rakete kann Biegeschwingungen ausführen, die offensichtlich ebenfalls über die Fins angeregt werden können, oder Torsionsschwingungen. Es reicht also genau genommen nicht, nur die Fins anzuschauen.
Im Midpower-Bereich sagt unsere bescheidene Erfahrung aber: ein unverstärktes Papprohr mit unverstärkten 3mm Sperrholzflossen (TTW, Epoxy), netto ca 400g, ist bei Luki schon unbeschadet auf einem F40 geflogen.
Die Antwort ist also ein ein eindeutiges: es kommt darauf an |
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Rainer
Anmeldungsdatum: 13.04.2005 Beiträge: 505 Wohnort: Niederrhein
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Verfasst am: Mo 16 Mai 2005, 12:06 Titel: |
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Wow, das ist ja mal ne Antwort ! DANKE , toll !
Das Modell ist BSD-Diabolo ähnlich, die Fins sind von der Form her Diabolos, Rohrlänge bei 3" = 55 cm + Spitze der BSD Sprint
(von meinem Original geklaut ) = 32 cm, insgesamt also 87 cm.
Als langjähriger Jäger und Sportschütze ( Trap-Skeet-Lang-Kurzwaffen)
sagt mir mein Bauchgefühl für Beschleunigungswerte und Teufels Energien, daß da mit Schwingungen in der Längsrichtung, bei diesen Maßen, wohl nicht so ganz doll was sein wird... kann mich irren.
Ist denn bis Mittelmotor G (geplant eventuell 64 - die Helden 1000 oder C´s drum herum sollen quasi dann nur noch Rauch liefern ) Verglasen da schon ein "Muß" ? Bei der Kürze...?
VG
Rainer _________________ .
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L 2 / TRA 11185 - Pref. #128
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Guido
Anmeldungsdatum: 06.03.2005 Beiträge: 136 Wohnort: Kloten
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Verfasst am: Mo 16 Mai 2005, 16:42 Titel: |
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Hallo Rainer
Um mich der Antwort von Andreas anzuschliessen: Kommt drauf an... Als ich noch ein 'unbedarfter' Modellbauer war, habe ich meine erste Raket für einen G Motor aus (jaja, ich weiss, bei einigen kommt jetzt das grosse schaudern...) einer Kartonröhre gebaut, verglasen war damals noch ein Fremdwort... Ok, war aber auch nur ein G38... Hat Flossen und Dimensionen so ähnlich wie Deine Rakete, und ist unterdessen die dienstälteste Rakete, die noch in Betrieb ist (OT: Da es die G38 Econojet nicht mehr gibt, sogar umgerüstet auf das 29/40-120 RMS für den Betrieb mit den G33. Mal Nachgeschaut, was THEORETISCH mit dem etwas stärkeren H238T rauskäme: in 0.8 sec. auf gut 700 km/h... Ok, für solche Sachen ist das Teil definitiv nicht gebaut...).
Also denke ich, Du musst keine Bedenken haben Wann die ganzen Betrachtungen bezüglich Schwingungen etc. relevant werden, würde mich aber auch interessieren. Ich denke nicht, dass es eine Frage der Motorisierung und des Gewichtes ist, sondern wohl eher eine Frage der Geschwindigkeit und der Flossenfläche ?
Gruss
Guido
PS: Ich lache nicht; persönlich finde ich die E18 immer noch die Treibsätze mit der besten Performance (da ist der Preis auch mit dabei...) _________________ No pain, no gain... |
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